Salzburger Gärtnertipps – Folge 4 – Kräuterpflege

Wer sich an ein paar Grundregeln beim Kräuteranbau bzw. deren Pflege hält, kann sich lange an den Pflanzen erfreuen. Den Nährstoff- und Wasserbedarf der Kräuter zu kennen, ist dabei essentiell.

Nährstoffbedarf

Viele Kräuter sind eigentlich sehr anspruchslos bezüglich Nährstoffe. Sie sind sogenannte Schwachzehrer, fühlen sich auf kargen Böden wohl und müssen wenig bis gar nicht gedüngt werden.

Dazu zählen die meisten mediterranen Kräuter wie zB. Lavendel, Rosmarin, Salbei, Oregano oder Thymian, aber auch heimische Kräuter wie das Bohnenkraut.

Einige Pflanzen aus der Kräuterküche benötigen viele Nährstoffe- sie sind sogenannte Starkzehrer. Die bekanntesten Vertreter darunter sind Schnittlauch, Petersilie und Basilikum. Aber auch die Zitronenverbene oder der Liebstöckl (umgangssprachlich Maggikraut) gehören zu dieser Gruppe. Erhalten diese Kräuter zu wenig Dünger, werden sie schnell gelb und nur von kurzer Lebensdauer sein.

Wasserbedarf

Auch der Wasserbedarf spielt eine wichtige Rolle bei der Kräuterpflege. Mediterrane Kräuter stammen ursprünglich aus südlichen Regionen, in den meist wenig Regen fällt. Sie haben meist kleine Blätter, es kann also nur wenig über die Blätter verdunsten. Deshalb brauchen sieh wenig Wasser. Kräuter aus gemäßigteren Lagen haben meist größere Blätter auf denen mehr Wasser verdunstet. Sie benötigen also tendenziell mehr Wasser. Petersilie und Liebstöckl wollen beispielsweise viel Wasser, aber auch Schnittlauch braucht sehr viel Feuchtigkeit.

Pflege Basilikum

„Wer mit Basilikum umgehen kann, hat alle anderen Kräuter auch im Griff“, so Gärtner Hans Winklhofer aus Wals. Basilikum ist eine sehr anspruchsvolle Pflanze und verzeiht nur wenige Fehler. Wichtig ist es, das Basilikum ausreichend zu düngen. „Bei den Wassergaben ist darauf zu achten, dass das Gieß- oder Regenwasser nicht von oben kommt. Einige schwere Gewitter und das war’s mit dem Basilikum“, erklärt Hans Winklhofer weiter. Das Basilikum soll zudem nicht in der prallen Sonne stehen. Ein geschützter Platz an der Ostseite wäre ideal.

Strauchbasilikum

Etwas einfacher zu händeln ist das Strauchbasilikum. Diese Pflanze wächst hält der Witterung viel besser stand als das „normale“ Basilikum (Genoveser Basilikum). Beim Strauchbasilikum gibt es viele verschiedene Variationen und den unterschiedlichsten Farben – von Rot über Dunkelgrün bis hin zu panaschierten (gefleckten) Blättern. Zudem werden wunderschöne Blüten ausgebildet, welche perfekt zum Garnieren verwendet werden können.

Regional ist genial

Wem ist es nicht auch schon passiert: Das Basilikum wird im Geschäft gekauft und nach kurzer Zeit daheim ist es kaputt. Hans Winklhofer appelliert in diesem Fall an den Kauf von regionalen Pflanzen. Bevor die Pflanzen im Supermarktregal landen, werden sie oft tagelang in Containern durch Europa gefahren. Bis sie dann im Supermarkt bzw. zuhause angelangen, sind die Pflanzen oft schon eher tot als lebendig. Wird der Kräuterstock jedoch direkt beim Gemüse- oder Kräuterbauer gekauft oder vom Bauern in einen naheliegenden Supermarkt geliefert, erspart man der Pflanze lange und schädliche Transportwege.

 

Video: Armin Djuhic

Text: Franziska Oberlechner

Bilder: Pixapay, Pixapay monicore, Pixapay suju-foto, Pixapay_Congerdesign


24.03.2022