Salzburger Gärtnertipp – Folge 12 – Terrassenbegrünung

Terrassenbegrünung

Nicht jeder hat das Glück mit einem großen Garten für Blumen, Gemüse und Co. Aber auch eine Terrasse kann toll gestaltet und begrünt werden. Dabei ist jedoch einiges zu beachten.

Topf nicht zu klein wählen

Der wichtigste Teil einer Terrassenbegrünung ist der Pflanztopf. Allerdings wird dieser oftmals zu klein gewählt.

Ein Topf mit den Ausmaßen 40×40 cm erscheint oftmals als recht groß, reicht aber nur für eine Einjahres-Bepflanzung mit beispielweise Dipladenien oder Wandelröschen.

Wer seine Pflanzen jedoch mehrere Jahre im Topf belassen und auch überwintern will, braucht mindestens ein Topfausmaß von 50×50 cm oder größer.

Warum ein grosser Topf?

Die Topfgröße ist wichtig, da die Pflanze nur in einem großen Topf optimal gewässert werden kann. Je mehr Erde im Topf enthalten ist, desto mehr Wurzeln können sich bilden und die Pflanze trocknet nicht so schnell aus. Wie bewässern? Für die Pflanzen ist es besser, ein- zweimal pro Woche eine größere Menge an Wasser zu geben als täglich nur ein bisschen. Bei vielen geringen Wassergaben wird nur der obere Bereich mit Wasser versorgt und der untere Teil trocknet aus.

Auch der Arbeitsaufwand minimiert sich bei einem großen Topf. Eine winterharte Pflanze kann ohne weiteres für mehrere Jahre im selben Topf bleiben. „Bei entsprechender Bewässerung und Düngung sollte man zumindest acht Jahre seine Ruhe haben, ohne umtopfen zu müssen“, so Gärtnermeister Justin Winkler von der Gärtnerei Aiglhof.

Aufbau Topf

Neben der Topfgröße spielt auch der Aufbau eine wichtige Rolle.

Im Topfinneren sollte jedenfalls eine Isolierung angebracht werden. Sie sorgt für eine konstante Temperatur im Wurzelballenbereich. Im Sommer erhitzt sich der Topf im Inneren um ein vielfaches weniger als die Außentemperatur und im Winter bzw. zu Frühjahrsbeginn ist die Pflanze geringeren Temperaturschwankungen ausgesetzt. Im Jänner/Februar steigen die Tagestemperaturen in die Höhe und in der Nacht kühlt es oftmals auch unter 0° Celsius ab. Durch die Isolierung im Topf gelangen diese Schwankungen nicht direkt zum Wurzelballen und die Pflanzen erleiden wenig bis keine Frostschäden.

Der Aufbau vom Topfboden bis zur Pflanzerde sollte wie folgt sein:

  • Große Löcher im Topfboden: um Staunässe zu vermeiden
  • Fleece: damit die Löcher nicht verstopfen
  • Drainage: für die Gewichtsreduktion sowie den Wasserabfluss
  • Fleece: Abtrennung zur Drainage
  • Pflanzerde: passendes Trog- und Dachgartensubstrat je nach Pflanze

 Welche Pflanzen auf die Terrasse?

Die Pflanzenauswahl erfolgt immer sehr individuell. Prinzipiell ist immer auf den Standort, die Überwinterungsmöglichkeiten und den persönlichen Stil zu achten.

Natürlich gibt es auch Trends für die Terrassenbegrünung: Rispenhortensien oder Kiefern in den verschiedensten Formschnitten liegen bei einer mehrjährigen Bepflanzung zurzeit stark im Trend.

 „In unserem Betrieb werden bei Terrassenbepflanzungen meist 2/3 der Tröge winterhart und ca. 1/3 saisonal bepflanzt“, so Justin Winkler. „Ein Teil von diesem Drittel wird dann im Folgejahr meist neu gekauft oder kann überwintert werden wie zB. Zitruspflanzen.“

Video: Armin Djuhic

Bilder: Oberlechner, Pixabay _cjsaffron, _Elstef, _Jillwellington

Text: Franziska Oberlechner


19.05.2022