Salzburger Gärtnertipp – Folge 7 -Erde
Erde
Es gibt unzählige verschiedene Erden zu kaufen – von Zitruserde, über Hochbeeterde bishin zur Orchideenerde. Doch welche Erde macht Sinn und was soll in einer „guten“ Erde enthalten sein?
Bestandteile einer „guten“ Erde
Damit die Erde das Pflanzenwachstum optimal fördert, sollten bestimmte Inhaltsstoffe enthalten sein. Diese sorgen für eine gute Wasserhaltefähigkeit, den richtigen pH-Wert, Struktur und teilweise auch für Nährstoffe.
- Tonmineralien
- Grüngutkompost
- Holzfaser
- Rindenhumus
- Weißtorf
- Optional: Dauerdünger oder organischer Dünger
Bei einer Geruchprobe sollte die Erde nach Wald duften und nicht stinken. Zudem soll sie luftig und locker sein – drückt man eine Hand voll Erde zusammen, darf kein fester Klumpen entstehen. Die Erde muss wieder locker werden. Auch nach dem Gießen soll die Erde wieder locker werden und gut abtrocknen können.
Zitruserde, Kakteenerde, und Co. Was brauche ich wirklich?
Im Verkauf gibt es unzählige verschiedene Erden und der Überblick fällt oft schwer.
Gärtnermeister Stefan Monger meint dazu: „Wenn man eine gute Pflanzerde zuhause hat, kann man damit so ziemlich alles abdecken, bei Bedarf kann dazu gedüngt werden. Wer jedoch den Arbeitsaufwand geringhalten will, greift gerne zu einer Spezialerde.“
Bei folgenden Pflanzen macht eine Spezialerde auf alle Fälle Sinn:
- Orchideen
- Kakteen
- Moorbeetpflanzen (zB. Hortensien, Rhododendron, Heidelbeere)
Diese Pflanzen brauchen sehr spezielle Bedingungen für ihr Wachstum.
Torffrei – was steckt dahinter?
Der Trend zu torffreien bzw. torfreduzierten Erden schreitet immer weiter voran. Der weltweite Torfabbau sowie der Nachhaltigkeitsgedanke stehen hier meisten als Motive hinter dem Kauf einer torfreduzierten/-freien Erde.
Früher war in Pflanzerden üblicherweise ein relativ großer Anteil von Weißtorf enthalten. Mittlerweile wird dieser häufig mit Ersatzprodukten wie Holzfasern ausgetauscht bzw. minimiert. Auch der Einsatz von Komposten in den Erden wird immer mehr forciert, um vom Torf wegzukommen.
Generell verursacht die grüne Branche aber nur einen kleinen Bruchteil des Torfabbaus. Rund 10% des weltweit abgebauten Torfes geht in den Gartenbau, die restlichen 90% werden verbrannt. Außerdem wird der Torf wieder mit der Erde in die Natur rückgeführt und es gibt zahlreiche Projekte zur Renaturierung von Torfmooren.
Umstieg auf torffrei
Die Umstellung auf torffreie Erde im Garten ist nicht immer ganz einfach. Die Wasserhaltefähigkeit einer torffreien Erde ist viel geringer als jene mit einem gewissen Torfanteil. Zudem reagiert die Pflanze anders in torffreien Erden. Eine radikale Umstellung wäre für die Pflanze also fatal.
Gekaufte Pflanzen sind meist in einer Gärtnererde mit einem gewissen Weißtorfanteil gewachsen und diese Bedingungen also gewöhnt. Setzt man diesen Topf dann in torffreie Erde, kann die Pflanze aufgrund der geänderten Erdenbestandteile nicht mehr optimal wachsen und Nährstoffe aufnehmen. Sie kümmert, bleibt klein oder kann sogar absterben.
Eine langsame Umgewöhnung von Erde mit Torfanteil über torfreduzierter Erde zu torffreier Erde ist also empfehlenswert.
Naturhum – Salzburger Gärtnererde
Der Salzburger Gartenbau Beraterring hat gemeinsam mit dem Erdenwerk Kranzinger eine spezielle Erde entwickelt. Sie ist exklusiv bei den Salzburger Gärtnern und Gemüsebauern erhältlich und kann als Universalerde in jedem Garten und auf jedem Balkon verwendet werden. Diese Erde beinhaltet alles, was sich Pflanzen zum Wohlfühlen wünschen:
- gutes Speicherverhalten durch Ton und Torfanteil gleicht unregelmäßiges Gießen aus
- Langzeitdünger mit Start- und Dauerwirkung sorgt für eine Nährstoffversorgung bis 6 Monate
- Strukturstabilität durch Rindenhumus und aufbereitete Holzfasern
- Eisen-Chelat-Versorgung fördert gesunde Blattfarben ohne Aufhellungen
In einem unabhängigen Erdenvergleich wurde sie mit dem Prädikat „empfehlenswert“ beurteilt.
In der Gärtnerei Monger wachsen alle Pflanzen seit über 20 Jahren in der Naturhum-Erde. „Wir sind mit dieser Erde sehr zufrieden und auch unsere Kunden erfreuen sich über tolle Ergebnisse im Blumenkisterl und auch im Beet.“, so Stefan Monger.
Video und Bild: Armin Djuhic
Text: Franziska Oberlechner
14.04.2022