Salzburger Gärtnertipp – Folge 8 – Gemüse des Jahres 2022

Gemüse des Jahres 2022

Pauli Pepper – Feine Kost vom Rost

Heuer wurde eine milde Paprikasorte zum „Gemüse des Jahres“ gekürt. Pauli Pepper eignet sich besonders gut zum Grillen und peppt jede Grillparty geschmacklich auf.

Wer ist Pauli Pepper?

Pauli Pepper ist ein Vertreter von Capsicum annuum, dem Paprika. Es handelt sich um eine Sorte, die sich besonders gut zum Grillen eignet, da sie sehr mild und dünnschalig ist und am Rost ein besonders gutes Aroma entfaltet.

Paprika, Chili oder Pfefferoni?

Paprika, Chili und Pfefferoni sind eigentlich alles das gleiche. Man nennt die Früchte nur aufgrund ihrer Form anders, botanisch gesehen ist kein Unterschied. Pauli Pepper würde man vom Aussehen her wohl als Chili bezeichnen. Die Früchte werden etwa 8 bis 10 cm lang, mit einem Durchmesser um die 20 mm. Sie werden grün geerntet, reifen jedoch leuchtend rot aus, wenn man sie an der Pflanze belässt.

Scoville-Skala

In Scoville wird die Schärfe von Chilis gemessen. Die Scoville-Einheiten werden einer Schärfeskala von 0 bis 10 zugeordnet. Ein Blockpaprika hat 0 Scoville und gehört damit in die Schärfeskala 0. Ein Jalapeno hat 2.500 – 8.000 Scoville und hat den Schärfegrad 5. Der Caroliner Reaper gehört mit 1,6 Mio Scoville in die Kategorie Schärfegrad 10+++.

Pauli Pepper ist auch im roten Zustand relativ mild mit einem Scoville-Wert von ca. 500.

Wärme und Wasser

Wie alle Fruchtgemüse wird auch Pauli Pepper erst nach den Eisheiligen ins Freie gesetzt. Er wächst sowohl im Beet, als auch in großen Töpfen sehr gut. Die Töpfe sollten jedoch mindestens 20 Liter fassen. Paprika sind sehr wärmebedürftig. Daher empfiehlt sich ein sonniger, windgeschützter Standort. Wenn man ein Kleingewächshaus besitzt, kann man die Pflanzen auch schon Mitte April hineinsetzen. Der Pflanzabstand sollte 50 cm betragen. Die Pflanzen werden ca. 80 cm hoch und damit die Pflanzen bei Wind nicht umknicken sind ein bis zwei Pflanzstäbe hilfreich. Paprika benötigen viel Wasser und regelmäßig Dünger. Dazu verwendet man am besten Fruchtgemüsedünger. Eine Mulchschicht aus Rasenschnitt verhindert das die Erde rasch austrocknet.

Die Königsblüte

Pauli Pepper trägt sehr viele Früchte. Um den Fruchtertrag und den Wuchs noch zu verbessern, kann man die Königsblüte ausbrechen. Die Königsblüte ist die erste Blüte, die sich an der Gabelung zum ersten Seitentrieb bildet. Paprika werden übrigens vom Wind und von Insekten bestäubt. In Gewächshäusern oder auf besonders windstillen Balkonen mit wenig Insektenflug ist es daher notwendig bei der Bestäubung etwas nachzuhelfen. Am einfachsten werden die Pflanzen leicht geschüttelt, damit sich der Pollen verteilt.

Ernte und Verwendung

Pauli Pepper erntet man am besten Grün. Mit etwas Salz kommt er im Ganzen einfach auf den Grill oder mit etwas Öl in die Pfanne. Bei besonders reicher Ernte kann man die Früchte auch ausreifen lassen und Rot ernten.

Dann kann man aromatisches Paprikapulver herstellen. Man halbiert die Schoten, entfernt die Kerne und trocknet sie bei 55°C. Dann werden die getrockneten Früchte gemahlen. Wenn man schärfere Chilisorten daruntermischt, kann man sich Paprikapulver in verschiedenen Schärfegraden selbst herstellen.

 

 

 

 

Video: Armin Djuhic

Text: BMA

Bilder: BMA, Djuhic, Pixabay tijantix

 

 


21.04.2022