Salzburger Gärtnertipp – Folge 1 – Zierstrauchschnitt
ZIERSTRAUCHSCHNITT
Wer Sträucher regelmäßig (richtig) schneidet, kann sich an einer vitalen und blühfreudigen Pflanze erfreuen. Wie das funktioniert erklärt Gärtnerin Veronika Schmeikal.
Strauchschnitt
Wann?
Je nachdem wann der Strauch blüht, wird er nach der Blüte bzw. im Frühsommer oder im zeitigen Frühjahr geschnitten.
Frühjahrsblüher werden erst nach der Blüte (bis Ende Juni) zurückgeschnitten, da sie ihre Blütenknospen im Vorjahr bereits bilden. Das bedeutet sie blühen am mehrjährigen Trieb.
Beispiele: Forsythie, Deutzie, Weigelie, Gemeiner Flieder (Syringa), Schneeball (Viburnum)
Sommerblüher werden im zeitigen Frühjahr geschnitten, da sie am diesjährigen Trieb blühen. Ein Schnitt ist an frostfreien Tagen bereits ab Ende Jänner möglich. Wichtig ist es nicht zu spät zu schneiden, damit die Pflanze genug Zeit hat, um Knospen anzusetzen. Je später der Schnitt erfolgt, desto später blüht die Pflanze.
Zu den Sommerblühern gehören alle Pflanzen welche ab Ende Juni/Anfang Juli blühen wie zum Beispiel Sommerflieder (Buddleja), Hibiscus oder Hortensien (Hydrangea)
Wie?
Frühjahrsblüher
Zuerst sollten alle alten, vergreisten Triebe bodennah abgeschnitten werden. Sie tragen keine Blüten mehr und nehmen den jungen Trieben vor allem Platz und Nährstoffe weg.
Die restlichen Triebe kann man in unterschiedlichen Höhen einkürzen, damit eine schöne Form entsteht. Am besten die Triebe in der Mitte länger lassen als die am Rand.
Würde man einen sogenannten „Hausmeisterschnitt“ anwenden – also den Strauch einfach rechteckig formen, kommt erstens der natürliche Wuchs nicht zur Geltung und zweitens verzweigt sich der Strauch nur mehr im oberen Bereich. Der untere Bereich wird kahl und lückig.
Bei diesen Pflanzen reicht ein Schnitt alle 4-5 Jahre.
Sommerblüher
Da sommerblühende Sträucher am neu im Frühjahr entstandenen Trieb ihre Knospen ausbilden, können die alten Triebe relativ radikal zurückgeschnitten werden. Das heißt: Die Triebe werden auf 2-3 Augen (=Knospen) zurückgeschnitten. Unter dem Motto „Schnitt provoziert Wachstum“ treiben die Pflanzen bei kräftigem Rückschnitt wieder stark aus und bilden viele junge Triebe. Das wiederum führt zu einer hohen Blütenanzahl.
Achtung bei Bauernhortensien: Diese blühen zwar im Sommer, bilden aber ihre Blütenknospen aber bereits im Vorjahr. Sie werden also nicht radikal bis zum Boden geschnitten. Hier sollten wie bei den Frühjahrsblühern nur vergreiste Triebe am Boden abgeschnitten werden. Bei den gesunden, vitalen Trieben werden nur die alten Blütenstände bis zum ersten, intakten Knospenpaar zurückgeschnitten.
Beim Kauf informieren
Beim Kauf ist es wichtig, sich nicht nur über den Pflanzstandort und den Nährstoffbedarf zu informieren, sondern auch gleich über den Schnitt. So kann man sich von Beginn an an einer reichen Blütenpracht erfreuen.
Bei Ihren Salzburger Gärtnern erhalten Sie dazu eine kompetente Beratung.
Text: Franziska Oberlechner
Bilder: pixabay Kapa 65, pixbay Jaclou-DL
Video: Armin Djuhic
17.03.2022